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Gesundes Bauchgefühl - Was Prä- und Probiotika bewirken
Eine gesunde Darmflora ist wichtig für unser Wohlbefinden, das haben wir alle schon gehört. Aber warum eigentlich? Und was bedeuten alle diese Begriffe: Präbiotika, Probiotika, Bauchgehirn und Mikrobiom? Hier kommt Licht ins Begriffswirrwarr!
Probiotika
Probiotische Bakterien sind lebende Mikroorganismen, die dem Menschen einen gesundheitlichen Vorteil bringen, wenn sie in ausreichender Menge in den Darm gelangen. Jene winzig kleinen Bakterien, die unseren Körper besiedeln, haben großen Einfluss auf jede einzelne unserer Zellen und wirken in vielen Bereichen wie ein schützendes Bataillon. Es gibt eine Vielzahl spezifischer, probiotischer Bakterien, die im menschlichen Darm nachweisbare, positive Effekte hervorrufen: Einige Bakterien werden etwa bei Durchfallerkrankungen eingesetzt (z.B. während einer Antibiotika-Gabe), andere wiederum tragen dazu bei, Entzündungen einzudämmen oder Vitamine zu produzieren.
Präbiotika
Im Gegensatz zu Probiotika sind Präbiotika keine lebenden Organismen. Es handelt sich dabei um weitgehend unverdauliche Nahrungsbestandteile, also Ballaststoffe, die den nützlichen Bakterien als Nahrung dienen. Sie fördern das Wachstum von guten Bakterien wie Bifidobakterien und Laktobazillen. Diese senken unter anderem den pH-Wert im Darm. Dadurch können Mineralstoffe, wie Calcium, Magnesium, Natrium und Phosphor, besser aufgenommen werden. In Obst, Gemüse, Hülsenfrüchten, Vollkorngetreide, Nüssen und Samen sind Präbiotika natürlich enthalten. Man sollte mindestens 5 g pro Tag zu sich nehmen. Präbiotika gibt es auch als Nahrungsergänzungsmittel.
Das menschliche Mikrobiom
Wir Menschen sind dicht von Bakterien besiedelt. Auf der Haut, im Verdauungstrakt, in den Atemwegen, im Urogenitaltrakt –.überall leben eigene, komplexe mikrobielle Gemeinschaften. Diese Mikrobiome können das Immunsystem, den Stoffwechsel und auch das Hormonsystem des Wirts beeinflussen. Das humane Mikrobiom ist bei jedem Menschen einzigartig und setzt sich aus tausenden verschiedenen Bakterienarten zusammen. Durch die Gabe speziell ausgewählter Bakterienkombinationen (= Probiotika) sowie spezieller Ballaststoffe (= Präbiotika), können die Missverhältnisse der mikrobiellen Zusammensetzung der Darmflora ausgeglichen werden.
Wunderwerk Darm – das Bauchgehirn
Unser Darm ist ein unterschätztes Organ: Seine Oberfläche misst rund 400 m². Auf dieser Fläche tummeln sich 100 Billionen Bakterien tausender Arten. Außerdem sind 80 Prozent unserer Immunzellen im Darm angesiedelt! Drei Dinge verändern unsere lebenswichtige Darmflora negativ: falsche Ernährung, Stress und die Gabe von Antibiotika. Sie reduzieren die Anzahl und die Vielfalt der Bakterien im Darm. Das bedeutet, dass Durchfall oder Verstopfung auftreten können, sich die Infektanfälligkeit erhöht, wir bestimmte Nahrungsmittel nicht mehr vertragen, sich Entzündungen schneller ausbreiten und auch in anderen Organen als dem Darm Probleme auftreten können. Die gute Nachricht: Man kann dem Körper wichtige Darmbakterien konzentriert zuführen!