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Knochen, Gelenke & Schmerzen
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Schön gelenkig bleiben!

Ob wir den Arm beugen, das Bein strecken oder unsere Finger unablässig auf eine Tastatur hacken – Gelenke vollbringen Arbeit im Akkord. Doch wehe, es fährt der Schmerz hinein, dann kann schon das banale Zuschnüren der Schuhe oder der Griff zum Smartphone zur Qual werden. Wie Gelenkschmerzen vorbeugen? Schulter, Ellenbogen, Hand, Hüfte, Knie, Fuß – sechs offensichtlich große Gelenke auf jeder Seite, macht zwölf insgesamt, doch das war’s noch lange nicht. Der menschliche Körper ist mit rund 100 echten Gelenken ausgestattet, hinzu kommen noch 260 gelenkähnliche Verbindungen – die sich insgesamt also auf rund 360 Gelenke summieren.

Geniale Biomechanik

Die stattliche Zahl ist vonnöten, denn ohne Gelenke könnten wir uns im Raum gar nicht bewegen. Wie genial der menschliche Körper beschaffen ist, zeigt sich exemplarisch an einem in seiner Architektur relativ simplen Gelenk wie der Hüfte: Es handelt sich um ein großes Kugelgelenk, das Rumpf und Beine miteinander koordiniert und Bewegung in drei Achsen ermöglicht: Beine lassen sich beugen und strecken, sie können von der Hüfte nach außen abgespreizt werden und wir können sie rotieren, nach innen wie nach außen.

Doch nicht immer läuft alles rund. Besonders im Alter können Knie, Hüfte & Co. zur Spaßbremse werden. Laut Statistik leiden bei den über 65-Jährigen zwei von drei Menschen unter

Arthrose im von Natur aus komplizierten Kniegelenk. 2021 wurden in Deutschland laut des Portals Statista im Schnitt bei 100.000 Einwohnern 300,8 künstliche Hüftgelenke implantiert. Auf die Gesamtbevölkerungszahl hochgerechnet sind das jährlich über eine Viertelmillion endoprothetischer Hüften.

Was verursacht Gelenkschmerzen?

  • Übergewicht & Mangelernährung
  • Inaktivität & Fehlbelastung
  • Verletzungen (Prellungen etc.)
  • Virusinfekte
  • Entzündungen (Rheuma & Gicht)

Knorpel brauchen Bewegung

Was macht diese sensiblen Scharniere, die zwei oder mehr Knochen miteinander in Kontakt bringen, so krank, dass sie ausgetauscht werden müssen? Verschleiß sagt sich so leicht

dahin, Präventionsmediziner aber sind sich einig, dass tatsächlich Inaktivität besonders schädlich für Gelenke ist. Hintergrund: Gelenke brauchen Bewegung. Der Gelenkspalt, der aus Knorpelgewebe besteht, ist vom Netzwerk der Blutgefäße abgeschnitten. Damit trotzdem Abfallprodukte aus dem Gelenkspalt wegtransportiert werden und auf der anderen Seite wichtige Nährstoffe hineingelangen können, muss das Gelenk, wie Experten im Fachterminus sagen, „gewalkt“ werden.

Hintergrund: Ein Gelenkknorpel arbeitet wie ein Schwamm, bei Druck werden nicht mehr benötigte Substanzen herausgepresst und bei Entlastung saugt sich das Knorpelgewebe voll

mit lebenswichtigen Nährstoffen. Auch deshalb ist eine gute Ernährung mit hochwertigen Kohlenhydraten (Haferflocken, Vollkornreis), Mineralien, Omega-3-Fettsäuren sowie Vitaminen

(insbesondere C und D) für eine gesunde Gelenksubstanz die beste Quelle.

Zu wenig Bewegung ist ein großes Manko, aber auch Überlastung kann sich negativ bemerkbar machen. Ein Beispiel ist der „Handy-Nacken“, der daraus resultiert, dass unser Kopfgelenk permanent vornübergeneigt auf das Display fokussiert. Mit Ausgleichsgymnastik und spezifischem Krafttraining können Sie gezielt gegensteuern. Auch Stretching versorgt etwa die vielen strapazierten Fingergelenke mit „Schmiere“.

Ein Auslöser von Gelenkschmerzen können übrigens auch Virusinfekte (Grippe, Corona) sowie Entzündungen sein. Kühlung und Hochlagern kann helfen sowie Präparate, die die Entzündung gezielt hemmen. Konsultieren Sie am besten Ihren Apotheker und/oder Orthopäden.

Gut zu wissen!

Phosphate in hochverarbeiteten Lebensmitteln (Fertiggerichten, Wurst, aber auch Limonaden) schaden den Gelenken. Eine antientzündliche Ernährung setzt auf viel Gemüse und Vollkornprodukte und verzichtet auf rotes Fleisch und Fast Food. Milch gilt übrigens nicht unbedingt als bester Kalziumlieferant für Knochen und Gelenke. Noch besser: das Kalzium aus grünem Gemüse wie Brokkoli, Grünkohl, aber auch Fenchel und Hülsenfrüchten.

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