
Serie Frauenmedizin – Heilpflanzen: Arznei aus dem Garten
Der Körper von Frauen verändert sich ständig – im Monatszyklus, während der Schwangerschaft und in den Wechseljahren. Insbesondere Hormone definieren das Wohlbefinden. Heilkräuter aus der Natur können frauentypische Beschwerden sanft unterstützen. Eine kleine Auswahl der seit Jahrhunderten wichtigsten Heilpflanzen fürs weibliche Geschlecht.
Mönchspfeffer (Agnus castus)
Das Lippenblütengewächs, das sich wie die Finger einer Hand mit seinen fünf bis maximal sieben lanzettlichen Blätter auf den langen Stielen entfaltet, zählt zu den wichtigsten Pflanzen der Frauenheilkunde. Die blauvioletten Ähren zeigen ihre Wirkung insbesondere beim prämenstruellen Syndrom (PMS). Agnus castus, so der wissenschaftliche Terminus, kann das Spannungsgefühl in den Brüsten lindern, das Ziehen im Unterleib und gereizte Stimmung besänftigen. In der Phytotherapie kommt die Pflanze bei den unterschiedlichsten weiblichen Themenfeldern zum Einsatz: u. a. bei unregelmäßigen Zyklen und schmerzhafter Menstruation sowie unspezifischen Unterleibsbeschwerden. Aber auch in der Stillphase (Milchfluss), den Wechseljahren und bei unerfülltem Kinderwunsch soll Mönchspfeffer Abhilfe schaffen.
Darreichungsform: Tabletten, Globuli, Tropfen
Yamswurzel (Dioscorea)
Die mehr als 800 Yams-Arten wachsen als krautige, sich windende Pflanzen insbesondere in den Tropen, aber auch auf dem Balkan. Ihre Wurzeln ähneln optisch Ingwerknollen, können aber unterirdisch bis zu zwei Meter lang werden. Sie werden auch explizit als Nahrungsmittel angepflanzt. In Yamswurzeln befindet sich Diosgenin, eine Substanz, die als natürlicher Progesteronlieferant gilt. In der pharmazeutischen Herstellung dient Diosgenin als Ausgangsstoff für das Hormon 17-Estradiol und damit ist schon die Bedeutung der Pflanze angerissen: Yamswurzelpräparate werden insbesondere in der Menopause bei vielfältigen Beschwerden wie hormonell bedingtem Haarausfall, Hitzewallungen, aber auch als Salbe zum Schleimhautaufbau verwendet.
VORSICHT: Yamswurzelpräparate sind für Brustkrebserkrankte kontraindiziert!
Darreichungsform: Kapseln, Creme
Ackerschachtelhalm (Equisetum arvense)
Diesem feingliedrigen, elastischen Kraut werden diverse positive Wirkungen nachgesagt. Zum einen wirkt es harntreibend und wird deshalb bei Blasenentzündungen, aber auch bei Ödemen oder Nierengrieß eingenommen. Da das Heilkraut Kieselsäure in reichlichen Mengen enthält, soll es zudem das weibliche Bindegewebe stärken. Studien belegen auch, dass sich der Siliziumdioxid-Gehalt der Pflanze positiv auf die Bildung sowie Dichte der Knochen auswirkt und damit eine gute Osteoporose-Prophylaxe ist. Ebenso positiv ist die Wirkung auf das Haarwachstum bzw. gegen Haarausfall.
Darreichungsform: Kapseln, Dragees, Tabletten, Tropfen, Tee
Das Wissen um die positive Kraft von Heilpflanzen beruht auf jahrhundertelanger Erfahrung. Eine Vorreiterin der Kräuterheilkunde ist Hildegard von Bingen, die im 11. Jahrhundert ein Frauenkloster gründete und dort eine Heilkunde der Pflanzen entwickelte, die sie „Amara“ nannte. Obwohl heute einiges wissenschaftlich belegt ist – die Europäische Wissenschaftliche Gesellschaft für Phytotherapie (ESCOP) hat z. B. den entspannenden Effekt von Mönchspfeffer beim prämenstruellen Syndrom bestätigt – fehlen doch oft noch klinische Studien. Erkrankungen bitte mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Apotheker besprechen und Heilpflanzen als ganzheitliche Unterstützung verstehen.
Frauenmantel (Alchemilla vulgaris)
Frauenmantel gilt als ein klassisches Frauenheilmittel und bildet auch die Basis aller wichtigen Frauentee-Mischungen. Die Pflanze enthält Gerbstoffe, ebenso Bitterstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe. Nachgesagt wird dem doldenartigen Kraut eine krampflindernde Wirkung bei Menstruationsbeschwerden, es wird dabei gerne als Tee verabreicht und
entfaltet auch bei Durchfall und Magen-Darm-Beschwerden seine Wirkweise. Da die Pflanze Phytohormone beinhaltet, die dem Geschlechtshormon Progesteron in der Wirkung
ähnlich sind, wird das Kraut in der Naturheilkunde auch angewendet, um den Zyklus zu regulieren, aber auch bei PMS und Kinderwunsch-Behandlung.
Darreichungsform: Globuli, Tropfen, Tee, mitunter auch in Kombination mit anderen Heilpflanzen wie Schafgarbe oder Kamille
Johanniskraut (Hypericum perforatum)
Die hübsche, leuchtend gelb blühende Staude ist weit verbreitet und kommt auch bei uns vor. Johanniskraut gilt insbesondere als pflanzliches Antidepressivum, es wirkt stimmungsaufhellend und auch beruhigend. Medizinisch anerkannt ist der Einsatz bei leichten und mittelschweren Depressionen, wie sie bei Frauen häufig während der Wechseljahre vorkommen, oder auch bei Stimmungsschwankungen in Folge des PMS. Das Echte Johanniskraut, das seinen Namen der Tatsache verdankt, dass die Pflanze um den Johannistag (24. Juni) herum blüht, wird auch zur Selbstmedikation bei Schlafstörungen, Nervosität oder geistiger Erschöpfung empfohlen.
Vorsicht: Johanniskraut ist je nach Produkt höchst unterschiedlich dosiert. Bei mittelschweren Depressionen sind die Präparate verschreibungspflichtig. Die Heilpflanze kann zudem Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten auslösen, unter anderem mit der Antibabypille.
Darreichungsform: Tee, Tinkturen, Cremes, Salben, Kapseln, Globuli
Kleines Kräuterteelexikon
- Himbeerblätter – zur Geburtsvorbereitung ab der 35. Woche (entspannt das Becken)
- Kamille – wirkt krampflösend und beugt Infektionen vor
- Zitronenmelisse – mindert Kopfschmerzen in Zyklus und Wechseljahren
- Schafgarbe – reguliert einen unregelmäßigen Zyklus
- Frauenmantel – ist auch wirksam gegen Akne und bei stressbedingter Zwischenblutung
- Salbei (kalt bzw. lauwarm) – lindert Hitzewallungen
- Brennnessel – liefert Eisen
- Hirtentäschel – reduziert zu starke Menstruationsblutungen
- Pfefferminze – in geringen Mengen bei Übelkeit und Sodbrennen in der Schwangerschaft
- Stinkender Storchschnabel – aufgrund östrogenähnlicher Inhaltsstoffe bei Kinderwunsch
Mönchspfeffer (Agnus castus)
Das Lippenblütengewächs, das sich wie die Finger einer Hand mit seinen fünf bis maximal sieben lanzettlichen Blätter auf den langen Stielen entfaltet, zählt zu den wichtigsten Pflanzen der Frauenheilkunde. Die blauvioletten Ähren zeigen ihre Wirkung insbesondere beim prämenstruellen Syndrom (PMS). Agnus castus, so der wissenschaftliche Terminus, kann das Spannungsgefühl in den Brüsten lindern, das Ziehen im Unterleib und gereizte Stimmung besänftigen. In der Phytotherapie kommt die Pflanze bei den unterschiedlichsten weiblichen Themenfeldern zum Einsatz: u. a. bei unregelmäßigen Zyklen und schmerzhafter Menstruation sowie unspezifischen Unterleibsbeschwerden. Aber auch in der Stillphase (Milchfluss), den Wechseljahren und bei unerfülltem Kinderwunsch soll Mönchspfeffer Abhilfe schaffen.
Darreichungsform: Tabletten, Globuli, Tropfen

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