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Herz, Kreislauf & Stoffwechsel
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Serie: Warum macht mein Körper das? – Warum klappern wir bei Kälte mit den Zähnen?

Draußen ist es klirrend kalt, Schneeflocken wirbeln durch die Winterluft, der Atem dampft – und plötzlich kommt es ganz wie von selbst – der Kiefer beginnt zu zittern und unsere Zähne klappern wie Kastagnetten. Willkommen in der faszinierenden Welt der unfreiwilligen Körperreaktionen!

Aber warum macht unser Körper das? Frieren, bis die Zähne klappern? Ganz einfach: Es ist ein automatischer Wärme-Notfallplan. Jeder Mensch hat eine Körperwärme von rund 36,8 Grad. Diese versucht der Organismus stets konstant zu halten, damit die Organe reibungslos arbeiten können. Denn sowohl Wärme, zum Beispiel durch hohes Fieber, als auch Kälte können für uns lebensbedrohlich werden. Ändert sich die Körpertemperatur, nimmt der Körper dies über spezielle Wärme- und Kältesensoren in der Haut wahr und sendet die Signale an das Gehirn. Dort wird umgehend Alarm ausgelöst, um gegenzusteuern – sinkt die Körpertemperatur, frieren wir.

Eine bewährte Gegenmaßnahme ist bekanntlich Bewegung. Denn durch Bewegung wird Wärme erzeugt, indem die Muskulatur besser durchblutet wird. Und wenn wir nicht gerade durch den Schnee joggen, erledigt unser Körper das schlauerweise im Alleingang – in Form von Muskelzittern.

Nun ist unsere Kaumuskulatur nicht nur besonders kräftig, der Unterkiefer hängt auch vergleichsweise locker in den Gelenken. Ziehen sich die Muskeln in schneller Folge also immer wieder reflexartig zusammen, klappert unser Kiefer und die Zähne schlagen hörbar aufeinander. Das Zähneklappern ist also eine Art Frühwarnsystem: „Zieh dir was an, sonst wird’s ungemütlich!“

Die Kiefermuskulatur ist übrigens nicht die einzige Muskulatur, die bei Kälte aktiviert wird. Auch die kleinen Muskeln unserer Haare auf der Haut reagieren – sie stellen die Haare auf, um eine wärmende Luftschicht zu schaffen. Das Phänomen kennen wir als Gänsehaut – viel nützen tut dies allerdings nicht mehr – die Reaktion ist noch ein Überbleibsel aus der Zeit, als die Menschen noch Fell hatten.

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