Der Schniefnase Kontra geben
Jetzt ist es wieder so weit, die Tage werden kürzer, die Sonne verliert an Kraft und die ersten kalten Herbstwinde pusten das Laub von den Bäumen. Wenn es draußen langsam ungemütlich wird, fühlen sich andere besonders wohl: Erkältungsviren. Damit es uns diesmal nicht so leicht erwischt, sollten wir unseren Körper jetzt gegen die nasskalte Jahreszeit wappnen.
Durchschnittlich zwei- bis viermal im Jahr holen wir uns eine Schniefnase, Kinder sogar sechs- bis zehnmal – weil ihr Immunsystem viele der über 200 verschiedenen Viren, die einen grippalen Infekt auslösen können, noch nicht kennt und erst Abwehrstoffe gegen die Erreger bilden muss. Das gegenseitige Anstecken in Schule und Kindergarten tut sein Übriges, Eltern können meist ein Lied davon singen.
Warum es uns überwiegend in den Wintermonaten erwischt, hat verschiedene Gründe. Meist halten wir uns in der kalten Jahreszeit vermehrt in geschlossenen Räumen auf, wo die Viren in trockener Heizungsluft länger überleben und an winzigen Aerosolen angedockt durch die Luft schweben oder an Türklinken und Haltegriffen in Bus und Bahn haften. In die Luft gelangen sie durch Husten und Niesen, auf Oberflächen zum Beispiel über die Hände, wenn wir uns etwa zuvor mit dem Taschentuch die verschnupfte Nase geputzt haben. Über eine solche Schmierinfektion können übrigens auch Grippeviren übertragen werden.
Regelmäßiges Lüften und Händewaschen (30 Sekunden mit Seife und warmem Wasser) sind schon mal eine bewährte Methode, möglichst wenig in Kontakt mit den lästigen Krankheitserregern zu kommen. Ideal ist übrigens eine Luftfeuchtigkeit von 40 bis 60 Prozent, die sich während der Heizperiode zum Beispiel mit Raumluftbefeuchtern erreichen lässt.
Jetzt gegen Grippe impfen lassen!
Eine Erkältung ist lästig, eine echte Grippe (Influenza) eine ernstzunehmende Erkrankung, die den ganzen Körper betrifft und schwerwiegendere Symptome und Komplikationen verursachen kann. Besonders Menschen, die ein erhöhtes Risiko für schwere Verläufe haben, sollten sich daher jährlich gegen Grippe impfen lassen, etwa chronisch Kranke oder Schwangere. Die Impfung kann ganz unkompliziert auch in Ihrer Apotheke erfolgen, sprechen Sie unser Fachpersonal gerne darauf an!
Kälte kann Infekte begünstigen
Auch unsere Nasenschleimhaut, über die die meisten Erkältungserreger in den Körper eindringen, ist im Winter trockener und bei Kälte obendrein auch noch schlechter durchblutet, was uns anfälliger für Infektionen macht. Forscher der renommierten Harvard University haben jüngst sogar herausgefunden, dass offenbar auch die Kälte an sich unmittelbar unser Abwehrsystem schwächt und Atemwegserkrankungen begünstigt.
So setzen unsere Nasenzellen beim Eindringen von Viren oder Krankheitserregern normalerweise umgehend Milliarden winziger, flüssigkeitsgefüllter Sekretkügelchen frei, sogenannte extrazelluläre Vesikel (EV). Die kleinen Bläschen enthalten unter anderem chemische Waffen und fungieren wie eine Art Lockvogelschwarm. So sind sie mit Rezeptoren besetzt, an die Viren und Bakterien andocken, anstatt sich an die Nasenzellen zu heften. Sind die Nasenzellen jedoch Kälte ausgesetzt, stoßen sie deutlich weniger solcher EVs aus als bei wärmeren Temperaturen, laut der US-Studie fast 42 Prozent weniger. Das könne, so die Forscher, die saisonalen Schwankungen bei Infektionen der oberen Atemwege erklären.
Das Tragen von Schutzmasken kann uns also schützen – es verringert nicht nur den Kontakt mit Erkältungsviren, sondern hält auch die Nasentemperatur warm. Doch unsere körpereigene Gesundheitspolizei lässt sich auch auf andere Weise unterstützen, um die lästigen Viren auf Abstand zu halten. Oberstes Gebot: Packen Sie sich warm ein und gehen Sie auch bei Wind und Wetter an die frische Luft, und zwar möglichst mehrmals in der Woche. Studien zeigen, dass Bewegung wie ein strammer Spaziergang, Schwimmen oder Radfahren die Anzahl und die Qualität unserer Abwehrzellen deutlich steigert. Regelmäßige Bewegung sorgt auch dafür, dass Fremdstoffe über die Lymphe in die Lymphknoten transportiert werden, wo sich die Abwehrzellen auf Erreger einstellen können.
Wer bei Schmuddelwetter nicht vor die Tür mag, kann sein Immunsystem mit kalt-warmen Wechselduschen auf Trab bringen und die Anfälligkeit für Erkältungsinfekte senken. Der Kältereiz kurbelt die Durchblutung an und bringt den Kreislauf in Schwung, je regelmäßiger wir ihm ausgesetzt sind, desto unempfindlicher reagiert der Körper in der kalten Jahreszeit auf die großen Temperaturunterschiede.
Probieren Sie zum Beispiel die Wechseldusche nach Pfarrer Kneipp aus: Starten Sie mit einer kurzen, angenehm warmen Dusche. Anschließend die Wassertemperatur auf kühl bis kalt stellen und den Wasserstrahl vom rechten Fuß entlang bis zur Hüfte führen und auf der Innenseite des Oberschenkels wieder zurück zum Fuß. Dann ebenso die linke Körperseite abbrausen. Dann sind die Arme dran: Auch hier geht’s wieder von unten nach oben, beginnend am rechten Handrücken bis zur Schulter und von der Achsel am Innenarm wieder bis zur Handfläche zurück. Die Wechseldusche am besten zweimal durchführen, also: warm – kalt – warm – kalt. Wichtig: Die Prozedur mit kaltem Wasser beenden, damit sich die Blutgefäße wieder zusammenziehen. Und anschließend warm anziehen!
Saunabesuche einmal in der Woche haben einen ähnlichen Trainingseffekt. Bei bestehendem Herzleiden aber vorher den Hausarzt fragen, ob das Schwitzbaden erlaubt ist!
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