Knochen, Gelenke & Schmerzen
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Heilsame Wärme

Ob bei Rückenschmerzen, Erkältungen, Bauchweh oder einfach zur Entspannung: Wärme kann Erstaunliches bewirken. Sie lindert Schmerzen und wirkt muskelentspannend, sie kurbelt die Durchblutung und den Stoffwechsel an und fördert so den natürlichen Heilungsprozess. In der Medizin wird die Thermotherapie schon lange gegen vielerlei Beschwerden eingesetzt. Und auch zu Hause kann sie jeder nutzen. Welche Anwendungen es gibt und worauf Sie achten sollten.

Heißes Bad – Wellness für den ganzen Körper

Ein heißes Vollbad wirkt an frostigen Tagen wie ein sanftes Wellnessprogramm. Wohlige Entspannung breitet sich im ganzen Körper aus, Eisfüße tauen auf, die Wärme fördert die Durchblutung und entspannt Muskeln und Bindegewebe. Ist eine Erkältung im Anmarsch, können ätherische Öle wie Latschenkiefer, Thymian oder Eukalyptus erste Beschwerden wie Gliederschmerzen lindern. Die Badetemperatur sollte 38 Grad nicht übersteigen, damit der Kreislauf nicht zu stark belastet wird. Wichtig: Bei Fieber ist ein heißes Vollbad tabu! Auch bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Venenleiden wie Krampfadern sollte man mit dem Arzt sprechen, ob heiße Bäder zu empfehlen sind.

Kissen, Pflaster und Umschläge – mobil und praktisch

Verspannungen im Nacken? Lästige Rückenschmerzen? Hier können Wärmekissen, etwa gefüllt mit Kirschkernen, oder Wärmepflaster und -umschläge Linderung verschaffen. Die Kissen werden im Backofen erwärmt, speichern die Wärme über lange Zeit und geben sie gleichmäßig ab – perfekt, um sie abends auf dem Sofa anzuwenden. Wärmepflaster und Thermoumschläge entfalten eine lang anhaltende Wärme über spezielle Wirkstoffe wie Capsaicin oder indem die Inhaltsstoffe auf Sauerstoff reagieren. Sie bieten sich für die punktuelle Anwendung und für größere Körperregionen an, sollten aber generell nicht auf geschädigter Haut oder zusammen mit anderen Arzneimitteln wie Schmerzcremes angewendet werden.

Rotlicht – wohlige Strahlenwärme

Die gute alte Rotlichtlampe kennen viele meist nur noch von ihren Eltern oder Großeltern. Meist wurde sie bei hartnäckigen Nasennebenhöhlenentzündungen oder Verspannungen eingesetzt. Erwiesen ist die Wirkung allerdings nicht, was jedoch auch daran liegen kann, dass das Interesse an Studien hierzu eher gering ist. Wohltuend wirkt die Wärme der Infrarotstrahlen dennoch. Und wie bei anderen Wärmeanwendungen erweitern sich auch hier die Gefäße und die Durchblutung verbessert sich. Laut der Krankenkasse AOK kann Rotlicht ein wirksames Hausmittel bei Gerstenkörnern sein. Wichtig: Augen geschlossen und etwa 50 Zentimeter Abstand halten. Maximal fünf Minuten bestrahlen.

Fango- und Moorpackung – heilende Erde

Packungen mit Moor oder Fango – ein vulkanisch-mineralischer Heilschlamm – zählen dank ihrer guten Wärmespeichereigenschaften zu den bekanntesten Anwendungen der Thermotherapie. Sie kommen in der Physiotherapie zum Einsatz, werden aber häufig auch in Wellnesshotels angeboten. Angewendet werden sie zum Beispiel bei Rückenleiden und Gelenkerkrankungen wie Arthrose, wo sie schmerzlindernd und entzündungshemmend wirken. In der Apotheke gibt es zum Beispiel gebrauchsfertige Fangokompressen oder auch natürlichen Moorbrei für die Anwendung zu Hause.

Wärmflasche – Klassiker mit Kuschelfaktor

Ob Bauchweh, Regelschmerzen oder auch als wirksame Einschlafhilfe bei kalten Füßen: Den Nutzen einer Wärmflasche hat wohl jeder von uns schon einmal gespürt. Denn Wärme wirkt krampflösend und gehört zu den ältesten Hausmitteln überhaupt. Damit es nicht zu Verbrühungen auf der Haut kommt, sollte das Wasser heiß, aber nicht kochend sein (ca. 60 Grad) und die Wärmflasche zudem einen Überzug haben. Besonders Diabetiker sollten hier aufpassen, denn bei ihnen ist das Schmerz- und Temperaturempfinden herabgesetzt. Konkret: Was als angenehm empfunden wird, kann bereits das Gewebe schädigen.

Achtung!

Generell sollte keine Wärme bei akuten Entzündungen angewendet werden. Bei schweren Herzerkrankungen, starkem unbehandeltem Bluthochdruck und schwerer unbehandelter Schilddrüsenüberfunktion sollten Sie vorher mit Ihrem Arzt sprechen!

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